More than words - Der Blog
Vertraue der Kraft der Worte! In diesem Blog erzähle ich über meine Arbeit als Journalist und Autor zwischen Kultur, Medien und Kommunikation.
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13.06.2022
Bin ich lustig ... und wenn ja warum?
„Es gibt Dinge im Leben, die man ohne Humor nicht ernst nehmen kann.“ Was Publizist Willy Meurer für sich festhielt, habe ich offenbar schon früh beherzigt. Aber wie bin ich eigentlich zum Humor gekommen? Und warum glaube ich, dass ich deswegen lustige Bücher schreiben kann? Eine Bestandsaufnahme.
Ich war nie der Klassenclown, habe den Humor aber schon in der Kindheit für mich genutzt: Kassetten aufgenommen, Gedichte geschrieben, Geburtstagsreden gehalten. Mit 15 spielte ich in der Schule zum ersten Mal in der Theater-AG mit, vor allem in Komödien wie „Der Bürger als Edelmann“ und „Don Juan“ von Molière. Und da machte es klick.
Damals wurde mir bewusst, dass es mir am meisten lag, lustige Situationen auf der Bühne darzustellen und zu interpretieren. Im Jahr 2000 ging es mit einer Kabarettgruppe weiter, bis ich wenig später begann, in der Pfarrgemeinde meine erste Standup-Comedy beim Pfarrkarneval auszuprobieren. Die Rolle des Büttenredners beendete ich zwar nach vier Jahren wieder, weil ich merkte, dass mein Humor für den großen Sitzungskarneval nur begrenzt geeignet ist, aber es war ein gutes Forum.
Zunächst hatte ich mich noch an den Fernsehcomedians orientiert, bis ich bei meinem eigenen Stil angekommen war. So durfte ich 2003 bei einem von Klaus-Jürgen Deuser organisierten Standup-Festival in Düsseldorf auftreten. Meine erste Open Stage. Situationen im Alltag zu finden, die man humorvoll umsetzen kann, gelang mir während meines Studiums in Dortmund. In der Comedyreihe „Der Ersti – Aller Anfang ist schwer“ konnte ich beim Campusradio eldoradio auf diese Weise mein erstes Semester aufarbeiten.
Und dann kam die Westdeutsche Zeitung, für die ich gern Kolumnen schrieb. Dass ich oft skurrile Kommunikationssituationen als Grundlage nahm, inspirierte mich schließlich zu meinem Satirebuch über Abenteuer in der Welt der Kommunikation.
Und so erzähle ich Geschichten, in denen ich das Leben auf humorvolle Weise reflektiere und versuche, durch Perspektivwechsel auch anderen die Leichtigkeit zu schenken, die ihnen mitunter schwerfällt.
Schon seit meiner Kindheit war der Hang zum Humor offenbar nicht nur „Spaß an der Freud“. Unbewusst diente er auch als das, was man Überlebensstrategie nennt. Als Gegenpol und Verarbeitung, etwa in Form von Parabeln. Oder wie Walt Disney im Filmdrama „Saving Mr. Banks“ zu P.L. Travers, der Autorin des Kinderbuches „Mary Poppins“ sagt:
„Denn das tun wir Geschichtenerzähler. Wir stellen die Ordnung wieder her – mit Phantasie. Wir flößen Hoffnung ein, wieder und wieder und wieder. Vertrauen Sie mir. Ich geben Ihnen mein Wort.“
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