More than words - Der Blog

Vertraue der Kraft der Worte! In diesem Blog erzähle ich über meine Arbeit als Journalist und Autor zwischen Kultur, Medien und Kommunikation.


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05.05.2022

Raus mit der Sprache!

Gestern tauchte die Frage auf, ob Autoren, die Geschichten schreiben, diese immer mit der Intention schreiben, sie zu veröffentlichen. Meine Antwort dazu lautete: Na klar.

Auch als Journalist erzähle ich zunächst Geschichten – ob als Zeitungsartikel oder Blogbeitrag, in einem Radio-Feature oder zwischen zwei Buchdeckeln. Eine grundlegende Aufgabe des Journalismus ist es, Öffentlichkeit herzustellen. Etwas zu recherchieren, zu interpretieren und es in Schrift, Sprache oder im Bild festzuhalten, ist darin immer mit der Absicht verknüpft, dies zu kommunizieren.

Dabei geschieht die Berichterstattung mit journalistischen Prinzipien wie Wahrhaftigkeit, Relevanz und Verständlichkeit. Beim Bücherschreiben kommt der Unterhaltungsanspruch hinzu, wobei sich auch dieser Aspekt im Journalismus wiederfindet – etwa in Kolumnen, Glossen, als Faktor kurioser Nachrichten und in längeren Darstellungsformen wie der Reportage.

Als Autor betrachte ich das ähnlich, auch wenn dabei fiktionale Texte im Vordergrund stehen. Allerdings sehe ich die beiden Phasen „Buch schreiben“ und „Buch veröffentlichen“ als gleichwertig an. Eine Idee zu entwickeln, zu recherchieren und das Buch zu verfassen, ist für sich schon eine erfüllende Angelegenheit. Den Schreibprozess empfinde ich als Abenteuer.

Wenn man eine Geschichte geschrieben hat, hat man sie ja geschaffen. Sie ist existiert dann. Mitsamt ihren Figuren, Schauplätzen und Handlungssträngen. Es ist wie bei einem Geigenbauer oder Filmemacher: In der ersten Phase begegnen sich Inspiration, Konzeption und Realisation. Im Idealfall in dieser Reihenfolge. :-) Erst dann kommt mit der Veröffentlichung der zweite Schritt.

Ich möchte das Produkt ans Licht bringen, damit es wahrgenommen und von anderen erlebt wird. Im Grunde kommuniziere ich als Autor durch die Geschichte mit dem Leser – und das funktioniert nur, wenn ich das Buch verkaufe. Weshalb es auch darum geht, mit der Leistung Geld zu verdienen. So trifft Kreativität auf Wirtschaftlichkeit.



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